Es schimmert vornehm und ist auf jeder Festtafel ein Blickfang. Silberbesteck ist etwas ganz Besonderes. Doch wie lässt es sich pflegen? Wie verhindert man, dass Messer, Gabeln und Löffel aus dem Edelmetall Flecken bekommen und ihren Glanz verlieren? Wir erklären Ihnen, welches Silberbesteck in die Spülmaschine kann.
Tafelsilber sieht nicht nur dekorativ aus, es hat auch ganz praktische Vorteile. Da Sterling also Massivsilber ein guter Wärmeleiter ist, nimmt das Besteck schneller die Temperatur der Speisen an. Das schmeichelt dem Gaumen und das Essen auf der Gabel fühlt sich länger warm an. Außerdem wirkt Silber antibakteriell. Auch selten benutztes Besteck im Schrank bleibt dadurch lange hygienisch sauber.
Die Pflege ist ebenfalls einfacher als gemeinhin angenommen. In den meisten Fällen können Sie Ihr Silberbesteck in der Spülmaschine reinigen.
Sie kennen es bestimmt: Der helle Glanz des Silberbestecks ist weg, stattdessen hat es eine bräunliche und schwarze Farbe angenommen. Wenn Sie Omas Erbstücke in diesem Zustand aus der Spülmaschine holen, fällt der erste Verdacht natürlich auf das Gerät.
Doch in vielen Fällen ist diese Mutmaßung falsch. Denn Ihr Silberbesteck verfärbt sich, weil es in Kontakt mit Schwefel bzw. schwefelhaltigen Nahrungsmitteln gekommen ist und dadurch Silbersulfid entsteht. Die Auslöser: Nicht die Spülmaschine, sondern Fisch, Ei, Senf, Knoblauch und andere Lebensmittel. Möglicherweise haften sie am Geschirr, das Sie gemeinsam mit Ihrem edlen Tafelsilber waschen.
Ob versilbertes Besteck in die Spülmaschine darf, hängt von mehreren Faktoren ab. Generell raten Experten davon ab, wenn das Sortiment alt und abgegriffen ist. Antike Silberstücke sind sehr empfindlich und könnten in der Spülmaschine Schaden nehmen.
Objekte aus Sterlingsilber, auch 925er Silber genannt, bestehen aus 75 Teilen Kupfer, Nickel oder Zink und 925 Teilen Feinsilber. Solches Besteck kann genauso wie Echtsilber (800er Silber), das meist aus Großmutters Zeiten stammt, im Geschirrspüler beschlagen und sich goldbraun verfärben. Waschen Sie es also besser wie Holzbretter, Holzlöffel und Plastikschachteln am besten von Hand.
Ohne Probleme können Sie indes versilberte Bestecke aller gängigen Silberauflagen wie z. B. 90er, 150er oder 200er, im Geschirrspüler reinigen, wenn das zum Einsatz kommende Geschirrspülmittel einen Silberschutz enthält. Messer, Gabeln und Löffel von dieser Qualität sind galvanisiert. Durch Galvanisierung aufgebrachtes Silber läuft langsamer an als Massivsilber. Ein Nachpolieren des Bestecks ist oft nur alle 2 bis drei Jahre notwendig.
Vor allem Zuckerdosen oder Milchkannen aus Silber sind manchmal mit einem speziellen Lack überzogen, der das Edelmetall schützt. Es empfiehlt sich, diesen dekorativen Tischschmuck nicht in den Geschirrspüler zu stecken, denn dadurch könnte die Lackierung beschädigt werden.
Auch wenn die Reinigung in der Spülmaschine möglich ist, gilt es, bei diesem sensiblen Material vorsichtig zu sein.
- Entfernen Sie alle Essensreste vom Silberbesteck, bevor Sie es in die Spülmaschine geben.
- Wählen Sie ein Schonprogramm bei niedriger Temperatur.
- Reinigen Sie das edle Tafelsilber nicht zusammen mit Kochgeschirr aus Aluminium in einem Waschgang. Das Aluminium könnte sich verfärben.
- Lassen Sie das Besteck nicht tagelang mit schmutzigem Geschirr in Ihrer Spülmaschine. Das Silber könnte mit den Essenresten chemisch reagieren und sich verfärben.
- Stecken Sie das Silberbesteck separat in den Besteckkasten Ihres Geschirrspülers und nicht zusammen mit Besteck aus Edelstahl. Andernfalls könnten unerwünschte chemische Reaktionen auftreten.
- Öffnen Sie die Spülmaschinentür gleich nach dem Waschgang, damit die Dämpfe entweichen können und das Silber nicht dem tropischen Klima im Geschirrspüler ausgesetzt ist.
- Verwenden Sie das Silberbesteck nicht nur an Festtagen. Häufiger Gebrauch tut ihm gut und schützt es vor Verfärbungen.
Trotz aller Vorsicht hat Ihr Tafelsilber dunkle Flecken bekommen? Kein Grund zur Sorge: Mit der richtigen Pflege glänzt es wieder wie neu.
- Legen Sie eine Schüssel mit Alufolie aus und legen darauf das verfärbte Besteck ab. Alternativ können Sie das Besteck in Alufolie einwickeln. Wichtig ist das die Alufolie mit dem Besteck in Kontakt ist.
- Geben Sie in die Schüssel Speisesalz (ca. 50 g). Alternativ können Sie auch Natron, Backpulver, Zitronensäure oder Essigessenz verwenden.
- Gießen Sie kochendes Wasser darüber und verrühren Sie das Salz mit einem Löffel bis es sich vollständig aufgelöst hat.
- Durch chemische Reaktionen werden die Ablagerungen auf das Aluminium übertragen. Dabei entsteht ein strenger Schwefelgeruch. Öffnen Sie daher während der Prozedur unbedingt das Fenster!
- Nach ein bis zwei Stunden können Sie das Besteck herausnehmen, abtrocknen und wieder in Ihr Besteckfach legen. Wiederholen Sie in hartnäckigen Fällen diesen Vorgang.
Sind Sie an weiteren Informationen zu Ihrem Geschirrspüler interessiert? Dann lesen Sie doch unseren Beitrag zum Einräumen der Spülmaschine.