Pappe kommt ins Altpapier, Plastik in die Gelbe Tonne – aber haben Sie schon mal eine Spülmaschine entsorgt? Das gestaltet sich nicht ganz so einfach. Sobald das Gerät ausgedient hat oder defekt ist, werden Sie mit diesem Problem konfrontiert. Wir zeigen Ihnen, welche Möglichkeiten es gibt und wie Sie am besten vorgehen.
Große Geräte wie Möbel oder eben eine Spülmaschine lassen sich nicht einfach in der Mülltonne entsorgen. Genauso, wie Biomüll von Verpackungen getrennt wird, gibt es auch für Elektrogeräte bestimmte Entsorgungsregeln. Diese sollen eine umweltschonende und fachgerechte Entsorgung sichern. Denn oft enthalten Elektrogeräte gefährliche Schadstoffe, die nicht in die Umwelt gelangen sollten. Geschirrspüler zählen zur „Weißen Ware“ – ein Sammelbegriff für große und kleine elektronische Haushaltsgeräte.
Bevor Sie Ihren defekten Geschirrspüler entsorgen, sollten Sie prüfen, ob sich eine Reparatur lohnt. Wenn die Maschine brummt und Sie nicht wissen, was los ist, muss nicht zwangsläufig gleich ein neues Gerät her. Die Maschine zu reparieren kann deutlich umweltfreundlicher sein. Haben Sie sich jedoch dazu entschlossen, Ihre Spülmaschine zu entsorgen, haben Sie dazu mehrere Möglichkeiten.
Eine Möglichkeit, wie Sie Ihre Spülmaschine entsorgen können, ist die kostenlose Rückgabe bei Händlern gegen den Neukauf eines funktional ähnlichen Geräts. Dies ist mittlerweile in verschiedenen Geschäften möglich. Seit dem 1. Juli 2022 wird Ihnen die Entsorgung von Haushaltsgeräten vereinfacht – nun sind Discounter und Lebensmitteleinzelhändler zur Annahme Ihrer Spülmaschine verpflichtet. Voraussetzung ist jedoch, dass die Verkaufsfläche des Händlers insgesamt größer als 800 Quadratmeter ist und das Geschäft zumindest immer mal wieder Elektrogeräte verkauft. Im Gegenzug zur kostenlosen Annahme Ihrer Spülmaschine verkauft Ihnen der Händler ein neuwertiges Gerät. Ob Sie auf den Neukauf einen Rabatt bekommen, ist je nach Handel unterschiedlich.
Alternativ können Sie Ihre Spülmaschine auch bei speziellen Händlern für Elektrogeräte zurückgeben – ihre Verkaufsfläche muss allerdings mehr als 400 Quadratmeter betragen. Sogar Onlinehändler sind nach der neuen Gesetzgebung zur Rücknahme Ihres Geräts verpflichtet. Die festgelegten Quadratmeterzahlen beziehen sich hier auf Lager- und Versandflächen.
Einige kleinere Betriebe nehmen alte Elektrogeräte freiwillig an. Informieren Sie sich bei Geschäften in Ihrer Nähe – vielleicht müssen Sie ja nur kurz um die Ecke und schon werden Sie Ihre Spülmaschine los. Bei dieser Entsorgungsmöglichkeit können für Sie Transportkosten anfallen.
Die Rücknahme beim Neukauf einer Spülmaschine hat den Vorteil, dass sie vergleichsweise zeitsparend ist und Sie direkt ein neues Gerät bekommen. Wenn Sie jedoch den Wohnort wechseln, ist diese Methode weniger gut geeignet. Sollte sich ein Händler trotz Pflicht weigern, Ihre Spülmaschine anzunehmen, kontaktieren Sie das zuständige Ordnungsamt.
In jeder Kommune oder Region sollten Sie eine Sammelstelle für Elektroschrott finden. Meist handelt es sich dabei um Recyclinghöfe, auch Wertstoffhöfe genannt. Dort können Sie einfach hinfahren und Ihre Spülmaschine kostenfrei abgeben. Achten Sie bei der Fahrt auf eine ausreichende Ladungssicherung. Vor Ort sortieren Sie Ihren Elektroschrott in passende Container – Mitarbeitende des Hofes kümmern sich dann um die fachgerechte Entsorgung. Vorab sollten Sie sich darüber informieren, welche genauen Gegenstände die Sammelstelle zu welchen Zeiten annimmt.
Solche Recyclingstellen sind besonders zu empfehlen, da sie eine umweltschonende Entsorgungsmöglichkeit darstellen. Wird Ihre Spülmaschine recycelt, können wertvolle Rohstoffe wie beispielsweise Aluminium wiederverwendet werden – so schonen Sie Ressourcen.
Eine weitere Möglichkeit ist es, Gerätesperrmüll anzumelden. Dann wird die Spülmaschine bequem bei Ihnen zu Hause abgeholt. Diese Art von Sperrmüll wird jedoch nur noch selten angeboten. In den normalen Sperrmüll dürfen Spülmaschinen nicht. Achtung: Sperrmüll wird nicht immer gebührenfrei abgeholt, es können Kosten für Sie anfallen. Das kommt auf den Abholbetrieb an.
Einige Anbieter haben sich darauf spezialisiert, Elektroschrott bei Privathaushalten abzuholen und zu entsorgen. Bei Bedarf können Sie direkt weitere Elektronikgeräte oder Möbelstücke abholen lassen. Wenn Sie gerade umziehen oder Ihre Wohnung entrümpeln, kann der Service besonders nützlich sein. Dies geschieht teils kostenlos, teils gegen Gebühr.
Wenn Sie Ihre alte Spülmaschine entsorgen möchten, obwohl sie noch einwandfrei funktioniert, können Sie diese weitergeben. Verkaufen oder verschenken Sie das Gerät beispielsweise über Secondhand-Plattformen oder Sozialkaufhäuser. So produzieren Sie keinen unnötigen Müll und machen gleichzeitig anderen Personen eine Freude.
All diese Möglichkeiten eignen sich gut, um Ihre Spülmaschine richtig zu entsorgen. Sie sollten Ihren Geschirrspüler auf keinen Fall an illegale Schrotthändler weiterreichen. Zwar mag das als der bequemste Weg erscheinen, doch sie gewährleisten keine umweltverträgliche Entsorgung. In schlimmen Fällen landet Ihre Spülmaschine als Schrott im Wald oder in Entwicklungsländern – dort gehört sie definitiv nicht hin.